Das NETTZ Studie – Evaluation der Meldeverfahren von Plattformen nach dem DSA

Zwischen Klick und Konsequenz

Nach dem Digital Service Act (DSA) müssen rechtswidrige Inhalte bei Meldung von Plattformen unverzüglich gelöscht werden. Das Gesetz sieht vor, dass diese Meldewege nutzerfreundlich und leicht zugänglich sind. Die Studie von das NETTZ widmet sich einer Bewertung der Nutzerfreundlichkeit und Wirksamkeit der Meldewege auf den Plattformen X, Facebook/Instagram und TikTok und den Beweggründen von Nutzer*innen, Inhalte zu melden.

Die Ergebnisse zusammengefasst:

Anhand der qualitativen Interviews wird deutlich, dass Nutzer*innen den DSA-Meldeweg oft nicht nutzten, weil er bei vielen Plattformen schwer auffindbar war und meist hinter Community-Kategorien zurückstand. Viele wählten daher intuitiv die ersten angebotenen Kategorien, die den Fall oft schon passend abdeckten, oder mieden den DSA-Weg aus Unsicherheit bei der rechtlichen Einstufung der Inhalte. Trotz dieser Hürden bewertete eine Mehrheit der Teilnehmer*innen der qualitativen Umfrage den Meldeprozess insgesamt positiv: Zwei Drittel fanden ihn klar (66 %), nachvollziehbar (65 %), übersichtlich (64 %) und einfach (64 %). Der Meldeprozess via DSA wurde als deutlich schwerer, unübersichtlicher sowie komplizierter und etwas weniger klar und nachvollziehbar wahrgenommen als die Meldung via Community-Richtlinien. Verbesserungswürdig erscheint auch die Aufmachung des Meldeprozesses, der einigen Befragten nicht intuitiv, sondern überladen oder halbherzig erschien.

Die Studienergebnisse sind hier zu finden und stehen außerdem in unserer Mediathek unter der Rubrik Wissenschaft/Forschung zum Download zur Verfügung.