Sehnsucht nach einfachen Antworten: Forschende untersuchen Zusammenhang von Desinformation und Affekten
Der Artikel beleuchtet das Forschungsprojekt „Innovative Kommunikatonsstrategien zur Intervention und Prävention bei Desinformationskampagnen“ (IKIP) unter der Leitung von Prof. Dr. Friederike Herrmann. Ziel dieses Projektes ist die Erforschung von Desinformation und die Entwicklung präventiver Maßnahmen in enger Zusammenarbeit mit dem Bundesministerium für Bildung und Forschung und weiteren wissenschaftlichen Partnern, wie der Media School Hamburg und der Polizeiakademie Niedersachsen.
Die Digitalisierung hat den Zugang zu seriösen Nachrichten erleichtert, jedoch auch die rasche Verbreitung von Falschinformationen begünstigt. Ein zentrales Element von Desinformationen sind Narrative, die die Gefühle und Bedürfnisse des Publikums ansprechen, um diffuse Ängste zu schüren und einfache Lösungen anzubieten. Die COVID-19-Pandemie dient als Beispiel dafür, wie Menschen in Krisensituationen einfache Antworten suchen, obwohl die verfügbaren Informationen oft widersprüchlich sind. Das IKIP-Projekt untersucht subtile Narrative, die latent zwischen den Zeilen stehen und durch wiederholte Verbreitung Vertrauen erzeugen. Dabei betont es die Überlegenheit von Emotionen gegenüber rationalen Argumenten bei der Bekämpfung von Desinformation. Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf der Schulung von Journalistinnen und Journalisten sowie Medienschaffenden, um einfache Antworten und Polarisierung zu vermeiden. Studien zu psychologischen Einflüssen auf die Anfälligkeit für Desinformation bilden die Grundlage für Präventions- und Interventionsmaßnahmen. Als zentrales Konzept wird hierbei die sog. Ambiguitätstoleranz benannt. Hierunter versteht man die Fähigkeit, Mehrdeutigkeiten, Unsicherheiten und Widersprüche zu ertragen.
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